Sinnhaftes

Es war einmal ein König. In seiner Stadt herrschte große Armut. Die Menschen in der Stadt waren verbittert und unzufrieden und sie fürchteten ihren Herrscher.

Eines Tages ließ der König alle Bewohner am Stadtplatz versammeln, um ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Gespannt und ängstlich richteten die Menschen ihre Blicke auf den König und waren neugierig auf die wichtige Mitteilung.

Der König sprach: “ Ich habe heimlich ein Königskind unter eure Kinder gebracht. Behandelt es gut. Sollte ich erfahren, dass meinem Kind Schlechtes widerfährt, werde ich den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen!“

Dann kehrte der König auf sein Schloss zurück. Die Stadtbewohner fürchteten die Strafe, weil niemand wusste, welches das Königskind war. Deshalb begannen die Menschen, alle Kinder in der Stadt so zu behandeln, als wäre jedes einzelne das Königskind.

Es vergingen viele Jahre. Die Kinder wurden zu Erwachsenen und bekamen selber Kinder. Der mittlerweile alte König beobachtete mit Genugtuung die Entwicklung in seiner Stadt. Aus der früheren armen und schmutzigen Stadt wurde eine prachtvolle, weit über die Landesgrenzen bekannte Stadt. Es gab Krankenhäuser, Schulen, eine große Bibliothek……

Die Bewohner waren zufrieden und glücklich. Und warum?

Weil alle Bewohner die Kinder in der Stadt mit viel Liebe und gut erzogen haben. Da niemand wusste, welches Kind das Königskind war, wurde jedes Kind in der Stadt so behandelt als wäre es vom König.  (Autor unbekannt).

• Stell dir vor du bist das Königskind!
• Was macht dich aus?
• Wie fühlst du dich?

Ein Mann ging im Wald spazieren. Nach einer Weile sah er aus der Ferne einen Holzfäller, der hastig und sehr angestrengt dabei war, einen Baumstamm mit einer großen Handsäge zu zerteilen. Immer wieder zog er das Sägeblatt durch das Holz. Aber es wollte sich kaum Erfolg einstellen. So sehr er sich auch mühte, er kam nicht voran. Er schwitzte und schwitzte. Seine Arme taten ihm weh. Er setzte kurz ab und legte sich dann weiter ins Zeug. Da kam der Spaziergänger näher und sah dem erschöpften Mann zu. Er sagte zu ihm: „Das wird so nichts. Du musst erst einmal deine Säge schärfen!“ Der Holzfäller blickte kurz auf und sagte: „Dazu habe ich keine Zeit. Die Arbeit muss getan werden.“

Geniale Metapher von Stephen R. Covey

Viele Menschen glauben, Pausen zu machen koste unnötige Zeit. Das Gegenteil ist der Fall: gerade bei hoher Beanspruchung ist es wichtig, innezuhalten, um neue Energie zu tanken. Auszeiten vom Alltag durch Zeitfenster für Entspannung oder regenerierende Tätigkeiten sind lebensnotwendig!

Mach‘ mal Pause

Und mal ehrlich: Sind wir nicht alle manchmal ein bißchen „Holzfäller?“

Wenn wir vor lauter Arbeit und Lernen vergessen, dass der Magen knurrt, die Schultern schon total verspannt sind und die Konzentrationen schon lange flöten gegangen ist…..

Aber wir machen trotzdem weiter und geben uns der Vorstellung hin, dass der Verzicht auf Pause und Regeneration uns hilft, schnell noch fertig zu werden. Aufgaben werden angepackt, ohne sich Gedanken zu machen, wie man am schnellsten an sein Ziel kommt. Dann passiert es häufig, dass man trotz Anstrengung genervt darüber ist, nicht wirklich weiter zu kommen. Es bringt auch nichts, täglich total ausgepowert an seine Aufgaben ran zu gehen. Gönne dir in diesem Fall lieber eine kleine Auszeit, um dann mit voller Energie durchzustarten.

Deswegen schärfe deine Säge (Körper und Geist) immer wieder und mach einfach mal eine Pause (von der kurzen Pause bis zum längeren Urlaub). Sei achtsam bei dem was du tust, und die Chancen stehen gut, dass du schneller, effektiver und gesünder ans Ziel kommst.

Wie sieht es mit dir aus? Bist du auch so mit Sägen – also deinem Leben, der Schule oder deiner Arbeit – beschäftigt, dass du gar nicht bemerkst, wie schneller du mit einem schärferen Sägeblatt (neuem Wissen und neuen Fähigkeiten) voran kämst?

Deshalb, halte deine Säge scharf. So förderst du deine Leistungsfähigkeit, deine Spannkraft und deine Lust am Tun und erhältst nebenbei noch langfristig deine  Gesundheit.

Ein Kind hatte eines Nachts einen Traum.
Seine Familie betrat einen Laden, in dem ein freundlicher alter Mann bediente.
Die Mutter fragte: „Was verkaufen Sie denn, mein Herr?“
Der alte Mann antwortete: „Alles, was Sie wollen!“
„Na, wenn das so ist“, antwortete die Mutter, „dann hätten wir gerne den Übertritt auf das Gymnasium für meine jüngere Tochter, eine Eins in Deutsch für meinen älteren Sohn, Konzentration, Motivation und mentale Stärke für meine Tochter, fließend Englisch sprechen für meinen Mann und für mich…..“
Da fiel ihr der alte Mann ins Wort: „Entschuldigen Sie, meine Dame, da haben sie mich wohl verkehrt verstanden:

Wir verkaufen hier keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen!“

abgewandelt aus: Geistliche Texte für Feste im Jahreskreis, Seite 58, Heinz Summerer, erschienen im Don Bosco Verlag